Unser persönlicher Emotionstrainer wird fünf Jahre alt! Unerbittlich hat er uns auch in diesem Jahr gezeigt, wie sehr wir noch anfällig sind für alle möglichen Gefühlsausbrüche, wenn irgendeiner unserer tiefverwurzelten Glaubenssätze mit seiner Unbefangenheit in Konflikt geraten. Sei es Pünktlichkeit, Reinlichkeit oder Freundlichkeit, es fällt uns nicht immer leicht gelassen zu bleiben, wenn er schonungslos mit all seinen durchaus berechtigten kindlichen Gemütsschwankungen uns im „richtigen“ Moment auf dem falschen Fuß erwischt. Sei es die Idee unbedingt noch eine Runde Uno spielen zu wollen, wenn wir noch rechtzeitig zu einem Termin wollen, sei es gerade dann, wenn wieder ein Besuch ansteht, darauf zu bestehen, dass seine Haare ungekämmt und die Fingernägel unsauber lang bleiben sollen oder seine Konsequenz auf das Zauberwörtchen „Bitte“ zu verzichten, just dann, wenn unser Energie-Level am niedrigsten ist, sein Timing ist fast schon professionell, wenn eine Absicht dahinterstecken würde.
Nichtsdestotrotz sind wir weiterhin sehr bemüht unserem Sohn, so weit wie möglich die Aufmerksamkeit zu geben, die er einfordert, und ihn all seine Gefühle ausleben sowie seiner Begeisterungsfähigkeit freien Lauf zu lassen. So erkennen wir dann doch erfreut, wenn wir genau hinschauen, auch Stück für Stück die kleinen Lern- und Wachstumsfortschritte bei ihm. Allerdings sind wir, mit all den damit verbundenen emotionalen Erfahrungen, auch zu der Erkenntnis gekommen, dass eine externe Betreuung bei einem Kindergarten, in Maßen beansprucht, durchaus hilfreich und fördernd für eine gesunde Familienentfaltung sein kann.
So sind wir sehr dankbar, dass wir für Yasu einen Waldkindergarten-Platz bei den „wilden Glühwürmchen“ in Mühlheim erhalten haben, wo er sich für ein paar Stunden in einer natürlichen Umgebung mit liebevoll engagierten WegbegleiterInnen unabhängig von uns weiterentwickeln kann und wir die Zeit nutzen können, etwas an unserer Kinderlaunenresilienz zu arbeiten.
Wir haben zwar für die Eingewöhnung eine unerwartet lange Dauer von über 4 Monate benötigt und allerlei nervliche Strapazen aufgenommen, um eine für alle Beteiligten angemessene Routine für die Vorbereitung sowie das rechtzeitige Ankommen zu etablieren. Aber wir haben es geschafft und können voller Zufriedenheit sagen, dass Yasu seine Freude hat täglich an der frischen Luft mit den anderen Kindern die Vielfalt des Waldes zu entdecken und in Bewegung zu sein. Auch wenn das für uns bedeutet, dass wir immer wieder mal neue Aufbewahrungsorte für all seine im Wald gesammelten Stöcke und anderen Naturmaterialien finden müssen. Abgesehen davon kann Lisa sich nun vormittags mehr Zeit für sich nehmen, in aller Ruhe die Hausarbeit zu erledigen, um in unseren Garten zu verweilen, in unseren Lieblingsladen Bioeck einzukaufen oder eines der vielseitig heilsamen Rezepte von Anthony William auszuprobieren, um uns mit abwechslungsreichen Gaumenfreuden zu beglücken.
Die Nachmittage verbringt Yasu derzeit viel mit den Nachbarskindern auf dem Spielplatz in unserem Innenhof. Soweit möglich, ist einer von uns Erwachsenen dabei und spielt mit. So haben wir schon viel gelernt. Unter anderem wissen wir jetzt welche Eigenschaften die verschiedenen Pokemons haben, welcher Fußballer welche Fußballtricks anwendet, welche Pop-Songs gerade angesagt sind oder wo man sich auf dem Gelände gut verstecken kann. Und die Kinder freuen sich, wenn Lisa ihre Jonglieruntensilien für alle zum ausprobieren auspackt oder Moto die Jägerrolle beim Versteck-Fangen-Spiel übernimmt.
Mittlerweile ist Yasu auch im Fußballverein und gemeinsam mit Moto als Assistenz-Trainer der Bambinis durfte er sogar schon bei Turnieren teilnehmen. Diese in vielerlei Hinsicht bereichernde Vater-Sohn-Aktivität hatte sich dankbarer Weise durch den freundschaftlichen Austausch mit den Eltern der Nachbarskinder ergeben. Wenn es passt gehen wir immer wieder auch gemeinsam in unseren Garten und zu unserer Jurte, welche derzeit nicht so intensiv genutzt wird wie letztes Jahr, aber trotzdem ein wichtiger Kraftplatz für uns ist. Es ist beruhigend zu wissen, dass wir jederzeit dorthin zurückkehren können, wenn wieder das Bedürfnis nach mehr Naturverbundenheit aufkommt und wir es schaffen, die Jurte noch witterungsbeständiger zu gestalten.
Dieses Jahr waren wir oft anderweitig unterwegs. Sei es runde und unrunde Geburtstage, Hochzeiten, Taufen oder Jubiläumsveranstaltungen, wir durften im diesen Sommer wieder viel und gesellig mitfeiern. Nach all dem politisch-gesellschaftlichen Trubel und den Kontroversen der letzten zwei Jahre, hatten wir nun eine sehr harmonisch-versöhnliche Zeit erlebt. Viele Aspekte wie das „Ehrliche Mitteilen“ von Gopal Norbert Klein oder die einfachen Gewahrseins- und Emotionsübungen aus „The Greatest Secret“ von Rhonda Byrne haben uns geholfen, dass Weltgeschehen, so wie wir es erleben, viel zuversichtlicher und gelassener betrachten zu können und zugleich zufriedener im Hier und Jetzt zu sein.
Passend dazu hat Moto auch ein Jahresseminar im „Schulfach Glück“ nach dem Prinzip von Dr. Ernst Fritz-Schubert absolvieren dürfen, bei dem sich eine ungewöhnliche Gruppe von offenherzigen Menschen zusammengefunden hatte, die metaphorisch gesehen als junge Piratinnen und Piraten gemeinsam eine bemerkenswerte Abenteuerreise quer durch die Glücksforschung erlebten. Nun unterrichtet Moto offiziell das Fach Glück an seiner Schule als Wahlpflichtfach.
Apropos, Motos Schule wurde auch in diesem Jahr beim Nachhaltigkeitspreis Hanau ausgezeichnet und belegte dank der Unterstützung von Euch allen mit dem Projekt „Die LGS backt nachhaltig pflanzlich!“ den zweiten Platz in der Kategorie Medien/Kreativpreis.
Ein besonderes Highlight des Jahres war zudem der Besuch von Samuel Koelewijn, einem vielseitig talentierten und engagierten Persönlichkeitscoach, mit dem wir sein wundervolles Lied für alle Liebenden neu aufnehmen durften. Das Lied begleitet mit einigen Impressionen aus unserem Familienleben findet ihr hier auf unseren Familienkanal.
Wir wünschen Euch hiermit eine schöne Vorweihnachtszeit mit all euren Lieben. Lasst es euch von ganzem Herzen gut gehen! 🙂
Mit ganz lieben Grüßen aus Bürgel,
Lisa, Yasu und Moto

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